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Jedes Stück ein Unikat - Die Manufaktur Simone Dillenberger

Beschaulich und bodenständig – so könnte man die Werkstatt von Keramikerin von Simone Dillenberger hier am Rande des Kochertals unweit von Heilbronn beschreiben. An ihrer Töpferscheibe entstehen Unikate wie Geschirre, Vasen andere dekorative Artikel aus Keramik und Porzellan. Es ist ländlich hier, nicht selten schauen ihre Hühner durch das Werkstattfenster und beobachten sie bei der Arbeit. Ab und zu gesellen sich noch ihr Hund und ihre Katze als Zaungäste hinzu.

Vier Jahrzente im Kunsthandwerk tätig

Gerade hat die begeisterte Kunsthandwerkerin einen Tonkloß in der Mitte der Scheibe zentriert. Er besteht aus Steinzeugton, der im hohen Brennbereich hart und stoßfest wird. Die Scheibe läuft an und mit den Händen formt sie die kleinen Väschen für Landlust, zieht den Ton Zentimeter für Zentimeter in die Höhe. Man spürt förmlich die Begeisterung für ihr Tun.

„Bei diesem freien Drehen ist volle Konzentration erforderlich“ erklärt Simone Dillenberger. „Und viel Erfahrung sowieso“. Die sammelte sie in den letzten vierzig Jahren: 1982 begann ihre Ausbildung zur Keramikerin. Es folgten Stationen in mehreren Werkstätten, wo sie ihre Fähigkeiten erweiterte und ihre Arbeitsweise verfeinerte.

Knapp eine Dekade später machte sie die Meisterprüfung an der renommierten Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhausen. Dann der Schritt in die Selbständigkeit: Simone Dillenberger richtete sich eine kleine keramische Werkstatt im Haus des Großvaters in ihrer Heimatgemeinde Neuenstadt-Stein ein. Für die kreative Macherin der perfekte Ort zum Leben und Arbeiten.

Simone Dillenberger zentriert einen Tonkloß in der Mitte der Scheibe und formt daraus die hübschen Landlust-Väschen

Heiß, heißer, Glattbrand

Nachdem die gedrehten Väschen etwas angetrocknet sind, wird vorsichtig der Holzstempel mit dem Blumenmotiv in die noch feuchte Vase eingedrückt und der Stil frei mit einem Messer gezogen, bevor sie dann das erste Mal in den Ofen kommen und bei 900 Grad gebrannt werden. Anschließend erhält der Rohling das farbige Blumendekor, das sie mit Pigmenten anmischt. Im nächsten Arbeitsschritt wird die Vase in die selbst hergestellte Glasur getaucht - eine Mischung aus Feldspat, Quarz, Kaolin und weiteren Rohstoffen. Beim zweiten Brand, dem Glattbrand, geht es noch heißer her: die Temperatur erreicht über 1200 Grad und lässt die Glasur zu einem glänzenden, transparenten Überzug schmelzen.

„Jedes Stück ist ein handgefertigtes Unikat, dass ich bestimmt mindestens 15-Mal zum Bearbeiten in die Hand genommen habe, bevor es fertig ist“, beschreibt Simone Dillenberger den aufwändigen Herstellungsprozess.

Klare Formgebung und schwungvoll leichtes Dekor

Sie führt uns in ihren Ausstellungsraum und zeigt uns einige Keramiken, die sie speziell für den Landlust-Shop angefertigt hat: Die Mini-Vasen, die Futterampel und das Vogelbad. Die Arbeiten überzeugen durch Klarheit in der Formgebung und schwungvolle Leichtigkeit im Dekor.

Simone Dillenberger für Landlust

Bei so viel ästhetischem und handwerklichem Anspruch verwundert es nicht, dass Keramik von Dillenberger auf Kunsthandwerkermärkten großen Zuspruch findet. Wie auch bei den Landlust-Lesern, als vor knapp zehn Jahren ihr zartes Hängelicht in der Rubrik Landlust pur vorgestellt wurde. Das große Leserinteresse daran blieb auch der Redaktion und dem Team vom Landlust-Shop nicht verborgen, die seitdem mit der vor Ideen und Kreativität nur so sprühenden Keramikkünstlerin zusammenarbeiten.

Fotos: DMM Julia Mensing

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