

Wenn Sommerwiesen auf Leinen erscheinen
Im brandenburgischen Lunow-Stolzenhagen, in einem alten Gutshaus zwischen Feldern, Wiesen und Wasser, verwandelt Susan Krieger die Formen der Natur in alltagstaugliche Textilien. Unter dem Namen BLAUSIEB entstehen Geschirrtücher, Tischläufer und andere Wohntextilien aus 100 Prozent Leinen, auf denen feine Gräser, Heckenrosenblätter oder Farnwedel im Siebdruck sichtbar werden. Jede Linie, jedes Blatt geht auf echte Pflanzen aus ihrem direkten Lebensumfeld zurück – gesammelt auf Spaziergängen mit dem Hund, gepresst zwischen alten Buchseiten und später von Hand auf den Stoff gebracht. So wird aus jedem Stück ein kleines Portrait der Landschaft im Unteren Odertal.




Vom Textildesign zur Druckwerkstatt im Unteren Odertal
Nach ihrem Textildesignstudium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale arbeitete Susan Krieger zunächst als Tapetengestalterin in Potsdam, bevor sie ihre eigene Siebdruckwerkstatt gründete. Seit mehr als zehn Jahren lebt sie mit ihrer Familie auf dem Land, im brandenburgischen Lunow-Stolzenhagen nahe der polnischen Grenze. Der erste Sommer dort war „wie ein Rausch“ – aus der neuen Nähe zur Natur wuchsen nach und nach die Pflanzenmotive, die heute BLAUSIEB prägen. Mit der Manufaktur, die sie 2022 ins Leben rief, hat sie ihren Weg zu einem achtsamen, kreativen Leben in und mit der Natur gefunden.
So entstehen die Pflanzenmotive auf Leinen
Hirtentäschelkraut, Kastanienblätter, Spitzwegerich oder wilde Gräser: Was Susan Krieger auf ihren Wegen besonders anspricht, wird gesammelt und sorgfältig gepresst. In der Werkstatt arrangiert sie die getrockneten Pflanzen zu zarten Motiven auf einer Siebdruckschablone aus feinem Polyestergewebe. Darauf trägt sie eine blaue, zähflüssige und lichtempfindliche Kopierschicht auf – sie gab der Manufaktur ihren Namen BLAUSIEB. Unter einer Glasplatte werden die Pflanzen mit UV-Licht belichtet: Die freien Flächen härten aus, die von Blättern und Halmen bedeckten Partien bleiben durchlässig und werden anschließend ausgewaschen. Durch dieses Negativ der Sommerwiese fließt später die Textilfarbe, die Susan Krieger mit einem Rakel gleichmäßig auf das Leinen bringt. Nach dem Trocknen fixiert sie die Farben durch Bügeln – so bleiben zarte Weißtöne, tiefes Dunkelblau oder rostige Orangenuancen lange frisch und beständig.








Altes Handwerk, zeitgemäße Tischwäsche
Für Susan Krieger ist es ein zentrales Anliegen, mit den Händen zu arbeiten und ein altes Handwerk in die Gegenwart zu tragen. Sie lässt damit Tischwäsche entstehen, die in ihrer Schlichtheit modern wirkt und zugleich eng mit der Tradition verbunden ist. Die Motive erzählen von Sommerwiesen, Heckenrosen am Gartenzaun oder Gräsern auf dem Deich der Oder – und begleiten als Geschirrtücher oder Tischläufer den Alltag von Naturliebhabern und Gartenfreunden. Jedes Stück wird in der Siebdruckwerkstatt in Stolzenhagen entworfen und gefertigt, mit kleinen Unregelmäßigkeiten, die jedes Leinenteil zum Unikat machen.
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Fotos v. o. n. u.: Neeltje Reijerman (7)


